Tausende Sportbegeisterte zieht es auf Mallorca jeden Samstag und Sonntag zur Trabrennbahn, um ab 16 Uhr bei den bis zu 10 aufregenden Pferderennen mit zu fiebern. Obwohl dieser Wettkampf neben Fußball zu den beliebtesten Sportereignissen auf der Mittelmeer-Insel zählt und fast jeder Besucher mitwettet, ist in diesem Sport nicht viel Geld für die Teilnehmer zu holen. Der Eintritt zu den Rennen ist frei und die meisten der speziell ausgebildeten Pferde, den sogenannten Trotons, die es nur auf Mallorca gibt, stammen aus Zuchtbetrieben der Insel und werden aus reiner Begeisterung für den Sport an sich ins Rennen geschickt. Viele dieser Zuchtbetriebe bieten als Broterwerb Reiterurlaube für Touristen an.
Die zwei Hippodrome auf Mallorca gehören eher nicht zu den typischen Ausflugszielen von Touristen, weshalb man hier noch auf die authentische mallorquinische Bevölkerung trifft und dabei hauptsächlich auf Männer. Eine der beiden Trabrennbahnen liegt direkt bei Palma an der Straße nach Sóller in Son Pardo, die andere in Manacor. Die Veranstaltungskalender beider Hippodrome sind aufeinander abgestimmt und werden auf der jeweiligen Homepage veröffentlicht. Auf der Trabrennbahn in Manacor wird jedes Jahr am 3. Wochenende im Mai das größte nationale Pferderennen ausgetragen – das Gran Premio Nacional. Zur Teilnahme an diesem traditionellen Rennen sind nur in Spanien geborene Pferde unter drei Jahren berechtigt, die außerdem noch nie in einem Rennen gewonnen haben. Das Gewinnerpferd und sein Reiter werden anschließend wie Volkshelden gefeiert.
Schon alleine die Atmosphäre auf einer Trabrennbahn ist einen Ausflug wert. Man spürt die Anspannung von Mensch und Tier, kurz bevor durch den Autostart das Rennen eröffnet wird. Kaum rasen die Pferde los, wird es auch im Zuschauerraum laut, es wird gerufen, gepfiffen und geschnalzt, was sich vor allem in der Zielgeraden der etwa 2000 Meter-Distanz steigert. Nach dem Ende des Rennens wird es plötzlich ruhig, wenn alle die neuen Wetten für das kommende Rennen platzieren. So geht es bis in die Abendstunden hinein. Als Laie freut man sich immer wieder über die Namen der Rennpferde, so gibt es dort Sir Lanzelott genauso wie Uli Stilike oder Ull de Vic GV.