Cabrera, die Ziegeninsel

Etwa 13 Kilometer vom südlichsten Punkt Mallorcas entfernt liegt das Cabrera-Insel-Archipel mit der 16 Quadratkilometer großen Hauptinsel Cabrera. Die charakteristischen felsigen Hügel mit dem niedrigen Pflanzenbewuchs sind durch die exzessive Ziegenzucht entstanden, die mittlerweile aufgegeben wurde. Kurz nach dem Abtransport der letzten Ziegen hat man die Insel mit dem umliegenden Meeresgebiet unter Naturschutz gestellt und teilweise für Besucher zugänglich gemacht. Täglich steuern Ausflugsboote von den Touristenorten Colonia Sant Jordi und Porto Petro den kleinen, gut geschützten Naturhafen von Cabrera an. Möchte man mit dem privaten Boot dort ankern, benötigt man eine kostenlose staatliche Genehmigung. Die Anzahl der täglich gewährten Befugnisse ist begrenzt, ebenso die Aufenthaltsdauer – beides ist saisonabhängig. Ein Parkwächter gibt den Besuchern Anweisungen für das richtige Verhalten.

Ein Tag auf Cabrera – was tun?

Erst, wenn man selber einmal einen Tag auf der nahezu unberührten Insel verbracht hat wird verständlich, warum Cabrera zu einem der beliebtesten Reiseziele Mallorcas gehört. Hier tummeln sich seltene Seevögel und Meerestiere, einsame Buchten mit fischreichem Wasser laden zum Schnorcheln und Tauchen ein. Ein guter Tipp: Nehmen Sie einen gut gefüllten Picknick-Korb mit und genießen Sie den Ausblick auf das Meer. Vielleicht schwimmt auch ein Delfin vorbei oder eine Wasserschildkröte sonnt sich im Sand.

Für einen längeren Aufenthalt gibt es noch die Möglichkeit, einige Dinge in der kleinen Bar im Hafen von Cabrera einzukaufen. Hier treffen sich auch die wenigen Einheimischen der Insel auf einen Neuigkeiten-Austausch, denn mehr Versammlungsorte gibt es nicht. In der Bar ist wohl auch das einzige Telefon auf Cabrera. Dafür gibt es ein paar interessante Sehenswürdigkeiten, allen voran die Reste einer Festung aus dem 14. Jahrhundert, die als Schutz vor Seeräubern und sonstigen Angreifern erbaut wurde. Im Spanischen Bürgerkrieg diente sie als Gefängnis für über 9000 Gefangene. Über ihr Schicksal wird unter anderem im angrenzenden Museo Etnográfico e Histórico Es Celler berichtet. Neben einem Seemannsfriedhof und dem Leuchtturm auf der Anhöhe Punta de Anciola zählen noch die einzigartigen Höhlen von Cabrera zu beliebten Sehenswürdigkeiten. Berühmt ist die Cova Blava (Blaue Grotte), eine 160 Meter lange, befahrbare Höhle, die ihren Namen vom durch Reflexion blau schimmernden Sandgrund hat.